Die Bibliothek wird gemeinsam vom Dokumentationszentrum und der Gedenkstätte Moritzplatz betrieben.

Hier gewinnen Sie einen Einblick über Neuanschaffungen und interessante Bücher aus unserer Bibliothek.

Freiheitsschock

Eine andere Geschichte Ostdeutschlands von 1989 bis heute, Ilko-Sascha Kowalczuk, C.H. Beck Verlag 2024.

1989/90 erlitt Ostdeutschland einen "Freiheitsschok", das ist die Grundthese dieses Buches. Ilko-Sascha Kowalczuk erzählt die Geschichte Ostdeutschlands seit 1990 als Kampf um die Freiheit - ein Kampf, dessen Ausgang richtungsweisens ist für die Zukunft ganz Deutschlands. Er will aufrütteln: zu mehr aktiver Eigenverantwortung, zu einer Abkehr von der eigenen Opferrolle und zu einem Blick auf die Geschichte, bei dem die DDR nicht immer schöner wird, je länger sie her ist. Die Diktatur bleibt in diesem Buch eine Diktatur und die Einheit eine Freiheitserfolgsgeschichte: eine Intervention gegen die antifreiheitlichen Strömungen von eine, der profiliertesten ostdeutschen Intellektuellen.

Urlaub macht Geschichte

Reisen und Tourismus in der DDR. Hasso Spode, be.bra Verlag 2022.

In keinem Land der Welt wurde mehr gereist als in der DDR. Der Tourismus stand dabei von Anfang an im Spannungsfeld zwischen staatlicher Regelungswut, politischen Interessen und privater Urlaubssehnsucht. Hasso Spode gibt in diesem Buch einen profunden Überblick über die Welt der gewerkschaftlichen und betrieblichen Ferienheime, die HO- und Interhotels, der Jugend-Ferienlager, der sozialistischen Urlaubsflotte, der Campignplätze und der Nacktbadestrände. Er beschreibt, wie DDR-Bürger innerhalb und außerhalb ihres Landes Urlaub machten - und wirft zudem einen Blick auf die DDR als Reiseziel für Touristen aus dem Westen. (Verlagsinfo)

"Die DDR hat's nie gegeben."

Studien zur Geschichte der DDR 1945 bis 1990, Siegfried Prokop, edition bodoni 2017.

Die DDR-Geschichte hat eine zeitliche Dimension von etwa viereinhalb Jahrzehnten. Ihre Existenz kann nicht als Vorgeschichte ihres Endes interpretiert werden. Das Muster »Abstieg auf Raten« ist zu simpel. Einfache Konzepte, die nur den repressiven Charakter des SED-Regimes hervorheben, reichen nicht aus, um den Aufbau, die Stabilität und den Untergang der DDR zu erklären und auch Ansätze und Lehren für die Neugestaltung einer gerechteren modernen Gesellschaftsordnung zu ergründen. Interpretation der DDR-Geschichte bedarf der strikten Sachlichkeit. Wo diese verlassen wird, steht auch die Akzeptanz durch die betroffene Bevölkerung in Frage. In der vorliegenden Publikation werden Studien vorgestellt, die in den letzten beiden Jahrzehnten entstanden sind, die noch nicht publiziert wurden oder die nur in die »graue Literatur« Eingang fanden. Dabei wurde großer Wert auf Fundierung durch archivalische Quellen gelegt. (Verlagsinfo)

Der andere Himmel

Renate Ahrens, KNAUR Tb 2019.

1974: Irina steht kurz vor dem Abitur, als sie der Liebe ihres Lebens begegnet. Bei einer privaten Lesung lernt sie Frank kennen, einen jungen Schriftsteller, dessen Texte in der DDR unerwünscht sind. Die beiden verbringen einen Sommer voller Glücksmomente und Träumerei. Nur eins fehlt: Freiheit. Ihre Liebe verleiht Irina und Frank den Mut zu einem dramatischen Fluchtversucht - der für Irina mit mehr als zwei Jahren Stasi-Haft endet. Was sie während dieser Zeit über Frank erfährt, zieht ihr den Boden unter den Füßen weg. tatsächlih (Verlagsinfo)

Die DDR im Blick der Stasi.

Die geheimen Berichte an die SED-Führung 1954. Daniela Münkel i.A. des BArch, Vandenhoek & Ruprecht 2024.

Mit Online-Zugriff auf die komplette Edition des Jahrgangs 1954. Im Jahr eins nach dem Volksaufstand ist die Stimmung in der DDR weiter angespannt. Lebensmittelknappheit und Lieferengpässe prägen den Alltag. Mit Großveranstaltungen und vorsichtigen politischen und ökonomischen Lockerungen buhlt die SED um die Loyalität der Bevölkerung. Zugleich überzieht die Stasi auf der Suche nach Spionen und Agenten die DDR mit einer Verhaftungswelle und Schauprozessen. Diese sollen westliche Geheimdienste und Gener im Lande einschüchtern. Die Stasi fertigt fast täglich Berichte über die Lage im Land, in denen sich die verschiedenen Kampagnen und ihr Widerhall in der Bevölkerung spiegeln. Neben der Dokumentation der Stimmung im Innern zeichen die Tagesrapporte auch ein schillerndes Bild des Geheimdienstkrieges in Ostdeutschland. (Verlagsinfo)

Nostalgia

André Kubiczek, CH. Links Verlag, Berlin 2019.

"Jetzt sag es endlich!", rief sie, weil ihr seine Wichtigtuerei auf die Nerven ging. "Wir dürfen heiraten", sagte er, und dann küssten sie sich bis zum ersten Zwischenhalt in Quedlinburg.

[Der Autor] erzählt in diesem Roman die Geschichte einer jungen Frau, die für die Liebe aus Laos in die DDR kam und früh starb. Es ist die Geschichte einer großen Liebe über die Kulturen hinweg, von Fremdheit und Nähe - und der Sehnsucht eines Sohnes nach der Mutter, die ihn prägte wie niemand anderes.

Weißt du noch?

Mitten aus'm Schwedter DDR-Alltag, Andrea Weil, Herkules Verlag 2015.

Nur wenige deutsceh Städte können auf eine so bewegte jüngere Geschichte zurückblicken wie Schwedt, das im Jahr 2015 sein 750-jähriges Bestehen feierte. Nach dem Zweiten Weltkrieg zu mehr als drei Viertel zerstört, wandelte sich die Oderstadt in weniger als zwei Jahrzehnten vom Tabakanbaugebiet zu einem der wichtigsten Industriezentren der DDR. Vor dem Centrum-Warenhaus standen mitunter über 20 Kinderwagen, die den Kinderreichtum der Stadt sinnbildlich darstellten. Die Aussichten auf Arbeit im Petrolchemischen Kombinat (PCK) und der Papierfabrik, [...] Sonderkontingente an Lebensmitteln und Autos [...] locketen Tausende in die polnische Grenzregion. Für andere war der Satz "Ab nach Schwedt!" die schlimmste Drohung, denn hier unterhielt die Nationale Volksarmee ein berüchtigtes Militärgefängnis mit Disziplinareinheit. [...] (Verlagsinfo)

Museen in der DDR

Akteure - Orte - Politik, Lukas Cladders, Kristina Kratz-Kessemeier (Hrsg.), böhlau Verlag (V&R) 2022.

Über dreißig Jahre nach dem Mauerfall fragt der vorliegende Band erstmals grundlegender nach der Rolle der Institution Museum in der DDR. Fünf Kapitel schlagen thematische Schneisen in das komplexe Feld einer ostdeutschen Museumshistoriografie zwischen 1949 und 1989: von museumspolitischen Rahmenstrukturen und internationalen Museumsbeziehungen über spezifische Formen der Museumsgestaltung und systembedingte Sammelstrategien bis hin zur Funktion einzelner Museumstypen. Durch Berücksichtigung jeweils verschiedener Phasen der DDR-Geschichte - von der SBZ und frühen DDR über die Ulbricht-Zeit bis zu Honecker und den 1980er Jahren - weist die Publikation zugleich auf Wandlungen und Entwicklungen wie auf mögliche Nischen und Freiräume hin. (Verlagsinfo)

Rolle rückwärts DDR?

Wie unsere Freiheit in Gefahr gerät. Katja Adler, FBV 2024.

Die demokratische Bundesrepublik ist ganz anders, als die diktatorische DDR es war. Und doch fühlen sich viele Menschen heute wieder an Zustände eines längst vergangen geglaubten Regimes erinnert. Wie konnte das geschehen? [...] Katja Adler stellt unbequeme Fragen und fordert Antworten ein. Denn eine Rolle rückwarts in die DDR lässt sich nur verhindern, wenn wir unsere Freiheiten einfordern und für sie kämpfen - in vollem Bewusstsein und umfassender Kenntnis der Gefahren für unsere Demokratie.

 

Das DDR-Handbuch

Die Bilinguale Edition. Justinian Jampol, TASCHEN Verlag 2017.

Der enzyklopädische Band zeigt mehr als 2.000 Stücke aus der einzigartigen Sammlung des Museums. Basierend auf unserem XL-Band, bietet dieses Buch einen umfangreichen Überblick über Kunstgegenstände, Archivbestände und Dinge aus der DDR: offizielle Symbole und oppositionelle Ausdrucksformen, Spektakuläres und Alltägliches, Massenproduziertes und Handgemachtes, Witziges und Tragisches.Begleitet werden diese Überreste einer untergegangenen Zeit von grundlegenden Texten, die Akademiker und Experten aus Europa, Kanada und den USA zu Themen von der Stasi bis zur Sexualität, von Denkmälern bis zu mentalen Landkarten verfasst haben. (Verlagsinfo)

Die Unvollendete Geschichte und ihr Ende

Geschichten aus der DDR. Volker Braun, Suhrkamp Verlag 1998.

Die "Unvollendete Geschichte", erschienen 1975 in Sinn und Form, liegt seit 1977 als Buch vor. Sie wurde zum Bestseller und Schultext. Geschildert wird die unmögliche Liebesbeziehung zwischen der achtzehnjährigen Tochter eines DDR-Funktionärs, Ratsvorsitzenden des Kreises K., und einem jener typischen »Asozialen«, die sich dem Staat durch ihren Lebensstil verweigerten. Zwanzig Jahre später, 1996, nach Einsicht in seine Stasiakte, schreibt der Autor »Das Ende der Unvollendeten Geschichte«. Das Vorbild seiner Karin, erfuhr er, berichtete als IM »Martina« der Stasi von diesem Kontakt. Volker Braun nimmt die Eröffnung zum Anlaß für einen kritischen Rückblick auf die eigene Rolle des dissidenten, der DDR gleichwohl durch die Utopie des Sozialismus verbundenen Intellektuellen. (Verlagsinfo)

 

 

Die Geschichte der Leipziger Buchmesse in der DDR

Literaturtransfer, Buchhandel und Kulturpolitik in deutsch-deutscher Dimension, Patricia F. Blume, De Gruyter Saur 2024.

Die Studie fächert erstmals die Entwicklung der Leipziger Buchmesse von 1945 bis 1990 auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand die Messe ihre Rolle im planwirtschaftlichen Literaturbetrieb. Die DDR nutzte sie als Leistungsschau, um Bücher und Kultur vor internationaler Kulisse in Szene zu setzen. Dabei diente das Frankfurter Pendant als Maßstab. Für die Lesenden in der Diktatur bot die Messe einzigartigen Zugang zu westlichen Medieninhalten und war Ort des legendären Messeklaus. Dieser Offenheit begegneten die Beteiligten mit Zensur und Überwachung durch die Staatssicherheit. [...] (Verlagsinfo)