Opposition – Friedliche Revolution in Magdeburg – Auflösung der Staatssicherheit – Beginn der Aufarbeitung
Seit dem Bestehen der DDR gab es oppositionelle Strömungen. Der SED-Staat versuchte diese durch Repression und flächendeckende Überwachung u. a. durch das MfS einzudämmen und zu bekämpfen. Einen gewissen Freiraum vor staatlicher Verfolgung bot die evangelische Kirche.
Ausgehend von der Friedens- und Bürgerrechtsbewegung Ende der 1970er Jahre und der Ökologiebewegung Anfang der 1980er Jahre bildeten sich Gruppen heraus, in denen die gesellschaftliche Wirklichkeit kritisch diskutiert wurde. Gemeinsam mit neu gegründeten Initiativen, wie dem Neuen Forum, waren diese Basisgruppen im Herbst 1989 die Träger der friedlichen Revolution. Die politische Opposition der 1970er und 1980er Jahre wollte in ihrer Mehrheit weder die DDR als Staat noch den Sozialismus als Gesellschaftssystem abschaffen.
Der Magdeburger Dom war Anlaufstelle für Ausreisewillige und Bürger, die sich Veränderungen in der DDR wünschten. Repressionen durch den Staat konnten die Magdeburger nicht davon abhalten, sich in steigender Anzahl bei den Montagsgebeten einzufinden. Am Montag, den 23. Oktober 1989, demonstrierten die Magdeburger zum ersten Mal offen auf der Straße für die gesellschaftliche Erneuerung.
Die Demonstranten richteten ihren Fokus verstärkt auf die Staatssicherheit. Am 20. November 1989 folgte ein Schweigemarsch zur Kreisdienststelle des MfS in Magdeburg. Seit dem 5. Dezember 1989 besetzten überwiegend Mitglieder des Neuen Forums Objekte der Staatssicherheit, nachdem die Aktenvernichtung durch MfS-Mitarbeiter öffentlich bekannt wurde. Am gleichen Tag gründete sich das Bürgerkomitee. Es erhielt den Auftrag, den Staatssicherheitsdienst aufzulösen.