Am 24.03.2022 um 18:00 Uhr wurde die Fotoausstellung des Münchener Künstlers Malte Wandel eröffnet.
Ausstellungsdauer: 24.03. – 04.05.2022
Ausstellungsort: Veranstaltungsraum 1.OG Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg (Gerichtssaal)
In Kooperation mit der Gedenkstätte Moritzplatz eröffnet das Dokumentationszentrum des Bürgerkomitees am 24.03.2022 die Fotoausstellung. Dazu ist Malte Wandel eingeladen, der inhaltlich in die Ausstellung einführen und seine Ausführungen anhand eines Filmes visualisieren wird.
Die Fotoausstellung des Münchener Künstlers Malte Wandel thematisiert das Leben ehemaliger Vertragsarbeiter aus Mosambik, die in der DDR gelebt und gearbeitet haben. Bis heute kämpfen sie um Anerkennung. Bereits in den 1960er Jahren begann die DDR die Freiheitsbewegung Mosambiks zu unterstützen. Nach der Unabhängigkeit Mosambiks 1975 verdichteten sich die politischen Kontakte zu einer intensiven Beziehung beider Staaten, die sich am 24. Februar 1979 im „Vertrag über Freundschaft und Zusammenarbeit“ manifestieren sollte. Seit 1979 waren insgesamt ca. 20.000 MosambikanerInnen in der DDR in volkseigenen Betrieben tätig und trugen zum Erhalt der DDR-Wirtschaft bei. Seit sie Deutschland im Jahr 1991 verlassen mussten, demonstrieren bis heute zahlreiche ehemalige VertragsarbeiterInnen wöchentlich in Mosambiks Hauptstadt Maputo und kämpfen um die Zahlung veruntreuter Löhne aus der DDR-Zeit. Bisher erfolglos.
In Magdeburg, wie in vielen Städten Ostdeutschlands, haben die ehemaligen VertragsarbeiterInnen Spuren hinterlassen und Familien gegründet. Nach der Wiedervereinigung beider deutscher Staatem wurden viele Beziehungen getrennt, tausende Kinder wuchsen ohne Vater auf, der meist nach Mosambik zurückkehren musste. Viele Kinder hatten über Jahre hinweg keinen Kontakt zu ihren Vätern. Jetzt, als junge Erwachsene, machen sich viele auf die Suche nach ihren mosambikanischen Wurzeln.
Im Zuge seiner Recherchen hat Malte Wandel neben einem umfangreichen Bildarchiv auch ein privates Archiv aus Briefen und Dokumenten zusammengetragen. Die Fotoausstellung greift Aspekte der Migration in die DDR auf und thematisiert unter anderem Alltagsrassismus in Ostdeutschland.
Um eine Voranmeldung zur Ausstellungseröffnung wird über die angegebenen Kontaktmöglichkeiten gebeten.
Die Eröffnung findet unter 3G-Bedingungen und Einhaltung der allgemeinen Abstands- und Hygieneregeln statt.