Das Dokumentationszentrum am Moritzplatz zeigte drei sehr unterschiedliche Ausstellungen der Bundesstiftung Aufarbeitung, die die Vorgänge um den Herbst 1989 bis zum ersten Jahr nach der deutschen Einheit aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Drei sehr verschiedene Schwerpunkte mach(t)en die Ausstellungen zu besonderen Schlaglichtern: „Die Macht der Gefühle“ – Deutschland 19/19 im Januar 2020, „Von der friedlichen Revolution zur Deutschen Einheit“ seit Oktober 2020 und jetzt, „Umbruch Ost. Lebenswelten im Wandel“. Der Titel benennt bereits die gesetzten Schwerpunkte dieser Exposition: die Umbruchserfahrungen der Ostdeutschen.
Bilder und Texte dokumentieren die Erwartungen und das Vertrauen, das die Ostdeutschen mit der Wiedervereinigung verbunden hatten. Sie erzählen von den Neuanfängen und Aufbrüchen, wie auch vom Willen, die SED-Diktatur aufzuarbeiten. Die Ausstellung dokumentiert die Verzweiflung, die mit dem wirtschaftlichen Zusammenbruch und dem Anstieg der Arbeitslosigkeit einherging und die Verlusterfahrungen und Ängste, die die 1990er Jahre in Ostdeutschland prägten. Weitere Schwerpunkte sind die Gleichzeitigkeit von Sanierung und Rückbau der ostdeutschen Städte, die Situation der Frauen und Familien, eine Jugendkultur zwischen Techno, Punk und Rechtsradikalismus.
Zeitgenössische Bilder namhafter Fotografen wie Daniel Biskup, Paul Glaser, Harald Hauswald und Ann-Christine Jansson stehen neben Texten von Stefan Wolle. Zeitzeugeninterviews des Norddeutschen Rundfunks, die über QR-Codes abgerufen werden können, ergänzen die Schau.
Zu dieser Ausstellung gibt es didaktisches Material, daher ist sie für Schulen gut geeignet.