1. Die Ausstellung „Voll der Osten. Leben in der DDR“
In den 1980er Jahren zog Harald Hauswald durch Ost-Berlin und fotografierte, was ihm vor die Linse kam: Kleine Szenen des Alltags, einsame und alte Menschen, verliebte junge Pärchen, Rocker, Hooligans und junge Leute, die sich in der Kirche für Frieden und Umweltschutz einsetzten.
Die Ausstellung hat auf auf 20 Tafeln über 100 bekannte und unbekannte Fotos von Harald Hauswald gezeigt. Die Texte der Ausstellung verfasste der Historiker und Buchautor Stefan Wolle. Das Besondere, QR-Codes auf den einzelnen Flächen, haben zu kurzen Videointerviews geführt, in denen der Fotograf darüber berichtet, wie und in welchem Kontext das jeweils zentrale Foto der Tafel entstanden ist.
2. Eine Sonderveranstaltung zur Ausstellung
Am 4. April fand im Rahmen der Ausstellung „Voll der Osten“ eine Sonderveranstaltung statt: 16:30 Uhr, Treffpunkt Innenhof, eine Gruppe versammelt sich. Die Besucher wollten sich auf den Weg zurück in ein anderes Land machen. Beginnend mit einer kurzen Einführung und einem genauen Hinsehen auf den „vollen Osten“ sind die Besucher schnell ins Gespräch miteinander gekommen. Erinnerungen oder Vergleiche mit Erscheinungen in der heutigen Gesellschaft wurden beim Betrachten der Fotografien ausgetauscht, in Kleinstgruppen wurden die Texte diskutiert. Vielen Dank an die Besucher, die sich darauf eingelassen haben, ihre Gedanken zu Fotos, die sie besonders angesprochen haben, auszusprechen und somit zu weiteren Gesprächen angeregt haben!
Die Veranstaltung setzte sich dann ab 18:15 Uhr im Kulturzentrum Moritzhof fort. Im Film „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ führten großartig agierende SchauspielerInnen in das Jahr 1989. Atmospärisch dicht wurde in dem Film die Generationengeschichte einer Familie erzählt, die an Lügen und gesellschaftlichen Veränderungen auseinanderzubrechen droht. Der Film basiert auf dem gleichnamigen autobiografischen Roman von Eugen Ruge.
Die Zeitreise war offiziell nach dem Abspann zu Ende, nachdenklich oder diskutierend, oder einfach still verließen die Zuschauer das Kino im Stall – zurück ins Heute.